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Abgrenzung: Ein Akt der Selbstliebe

"Eine intime Beziehung ist eine Beziehung, in der keine der beiden Parteien ihr Selbst zum Schweigen bringt, opfert oder sich selbst verrät und in der jede Partei ihre Stärke und Verletzlichkeit, Schwäche und Kompetenz in ausgewogener Weise zum Ausdruck bringt." ~Harriet Lerner

Das Setzen von Grenzen ist unerlässlich, wenn wir sowohl körperlich, emotional als auch seelisch gesund sein wollen.


Gesunde Grenzen zu setzen, ist ermächtigend, ein Akt der Selbstfürsorge und Selbstliebe. Wenn du lernst, gesunde Grenzen zu setzen und durchzusetzen, schützt du dein Selbstwertgefühl, bewahrst deine Selbstachtung und kannst gesunde Beziehungen genießen.


Ungesunde Grenzen verursachen emotionale Schmerzen, die zu Abhängigkeit, Depressionen, Angstzuständen und sogar zu stressbedingten körperlichen Krankheiten führen können. Das Fehlen von Grenzen ist so, als würde man die Tür zu seinem Haus unverschlossen lassen: Jeder, auch unwillkommene Gäste, kann nach Belieben eintreten.


Andererseits können zu starre Grenzen zur Isolation führen, als würde man in einem verschlossenen Schloss sitzen. Niemand kann hereinkommen, und du kannst nicht hinaus.

Was sind Grenzen?

Grenzen sind Richtlinien oder Limitierungen, die wir für uns selbst schaffen, um festzulegen, was stimmig, sicher und akzeptabel für uns ist und was nicht. Grenzen beinhalten auch, wie wir darauf antworten, wenn jemand unsere Grenze überschreitet.


Die einfachste Art, sich eine Grenze vorzustellen, ist eine Grundstücksgrenze. Wir alle haben schon „Betreten verboten“-Schilder gesehen, die deutlich machen, dass eine Überschreitung der Grenze Konsequenzen nach sich zieht. Diese Art von Grenze kann man sich leicht vorstellen und verstehen, weil man das Schild und die Grenze, die es schützt, sehen kann.


Persönliche Grenzen können schwieriger zu definieren sein, weil die Grenzen unsichtbar sind, sich ändern können und für jede Person einzigartig sind.


Persönliche Grenzen definieren, genau wie das "Betreten verboten"-Schild, wo dein Raum endet und der Raum anderer anfängt. Sie werden bestimmt durch physischen, emotionalen und energetischen Abstand, den du zwischen dir und anderen einhältst.


Persönliche Grenzen helfen dir zu entscheiden, welche Art von Kommunikation, Verhalten und Interaktion akzeptabel und stimmig für dich ist, und welche nicht.



Grenzen haben immer 2 Seiten: Zum einen, lässt du ungewollte Verhaltensweisen und Energien nicht an dich heran, zum anderen bleibst du dir selbst treu, indem du deinen persönlichen Raum einnimmst und achtest.

Warum es wichtig ist, gesunde Grenzen zu setzen

Das Setzen von gesunden Grenzen ist wichtig für

  • Das Achten deiner persönlichen Bedürfnisse

  • Bewusstsein darüber, wer du bist, was du möchtest und was nicht

  • Die Entwicklung von Selbst-Mitgefühl

  • Die Stärkung deines Selbstwertgefühls

  • Das Senken deines Stress-Levels

  • Eine gute und klare Kommunikation

  • Das Gefühl, geschätzt und akzeptiert zu werden

  • Weniger unterdrückten Groll und Wut

  • Die Fähigkeit der konstruktiven Konfliktlösung

  • Das Führen ehrlicher, glücklicher und authentischer Beziehungen



Die verschiedenen Grenzen:

1. Körperliche Grenzen

Körperliche Grenzen bilden eine Barriere zwischen dir und einer eindringenden Kraft, so wie ein Pflaster eine Wunde vor Bakterien schützt.


Zu den körperlichen Grenzen gehören dein Körper, dein Gefühl für deinen persönlichen Raum, deine sexuelle Orientierung und deine Privatsphäre.


Ein Beispiel für eine körperliche Grenzverletzung: Eine Person, die dir zu nahe kommt, wenn sie mit dir spricht. Deine unmittelbare und automatische Reaktion ist es, zurückzutreten, um deinen persönlichen Raum zurückzugewinnen. Damit sendest du die nonverbale Botschaft, dass du dich, wenn dir diese Person zu nahe kommt, in deinem persönlichen Raum verletzt fühlst.


Wenn die Person weiter auf dich zugeht, kannst du zusätzlich deine Grenzen verbal ausdrücken, indem du ihr/ihm sagst, dass du dich bedrängt fühlst und mehr Raum für dich brauchst.


Andere Beispiele für körperliche Grenzverletzungen sind:

  • Unangemessene Berührungen, z. B. unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche.

  • Einsicht in die persönlichen Dateien und E-Mails anderer.

  • Anderen nicht ihren persönlichen Freiraum lassen. (z. B. in das Büro deines Chefs stürmen, ohne anzuklopfen)


2. Emotionale Grenzen

Emotionale Grenzen schützen dein Selbstwertgefühl und deine Fähigkeit, deine Gefühle von denen anderer zu trennen.


Wenn du schwache emotionale Grenzen hast, ist das so, als würdest du schutzlos inmitten eines Hurrikans stehen. Du setzt dich der Gefahr aus, von den Worten, Gedanken und Handlungen anderer stark beeinflusst zu werden und fühlst dich am Ende verletzt, verwundet und übergangen.


Beispiele für emotionale Grenzverletzungen sind:

  • Du weißt nicht, wie du deine Gefühle von den Gefühlen anderer trennen kannst und lässt zu, dass sich die Stimmung anderer auf dich überträgt.

  • Du opferst deine Pläne, Träume und Ziele, um anderen zu gefallen.

  • Du akzeptierst Verhalten anderer, obwohl du dich nicht wohl damit fühlst, damit kein Konflikt entsteht (Co-Abhängigkeit)

  • Du übernimmst keine Verantwortung für dich selbst und machst andere für deine eigenen Probleme verantwortlich.


3. Energetische Grenzen

Wenn wir von energetischen Grenzen sprechen, beziehen wir uns darauf, dass unser eigenes Energiefeld (Aura) frei davon bleibt, die feinstoffliche Energie anderer Menschen "aufzufangen" und auf uns einzuwirken, indem sie in unser persönliches Energiefeld eindringt.


Energetisch gesehen sind Grenzen das Behältnis deines „Selbst“, wo du selbst aufhörst und eine andere Person beginnt. Es geht darum, in der eigenen Haut zu stecken und dafür verantwortlich zu sein. Wir Menschen sind, wie auch Tiere, dazu geschaffen, unsere Umgebung zu spüren, um zu überleben. Wir nehmen oft auf, was andere fühlen, damit wir spüren können, ob die Situation, in der wir uns befinden, sicher ist und was wir tun müssen, um uns an die aktuellen Umstände anzupassen.


Beispiele für energetische Grenzverletzungen sind:

  • Du verlierst plötzlich die Gewissheit über deine Wahrheit, an die du fest geglaubt hast

  • Du fühlst dich plötzlich, ohne erkennbaren Grund, unwohl und möchtest dich von der Umgebung (oder von Menschen) in der du dich befindest, entfernen.

  • Nach der Interaktion mit bestimmten Menschen fühlst du dich ausgebrannt und erschöpft



Was es schwierig macht, Grenzen zu setzen

Es scheint offensichtlich, dass niemand möchte, dass seine Grenzen verletzt werden. Warum also lassen wir es zu? Warum setzen wir sie oftmals nicht durch und halten unsere Grenzen nicht aufrecht?


Die häufigsten Gründe, warum jemand seine persönlichen Grenzen nicht achtet, sind folgende:

  • Nicht genug Bewusstsein über die eigenen Bedürfnisse / Werte

  • Aus Furcht vor Ablehnung und letztlich vor dem Verlassenwerden

  • Angst vor Konfrontation

  • Sich selbst nicht wichtig genug fühlen, um Nein zu sagen und dadurch nach Außen zu zeigen, dass wir etwas nicht wollen

  • Gefühle von Schuld und Scham, wenn wir für uns selbst einstehen

  • Uns wurden keine gesunden Grenzen beigebracht

  • Sicherheitsbedenken


Wenn wir es wagen, Grenzen zu setzen, müssen wir den Mut haben, uns selbst zu lieben, auch wenn wir riskieren, andere zu enttäuschen. ~ Brené Brown


Reflektiere über den aktuellen Zustand deiner Grenzen

Gesunde Grenzen zu setzten erlaubt dir:

  • Ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstachtung

  • Persönliche Informationen schrittweise weitergeben, in einer Beziehung, die von gegenseitigem Austausch und Vertrauen geprägt ist.

  • Schutz deines physischen, emotionalen und energetischen Raums

  • Das Führen einer gleichberechtigten Partnerschaft, in der Verantwortung geteilt wird

  • Klar und selbstbewusst "Ja" und "Nein" zu sagen und zu akzeptieren, wie andere darauf reagieren.

  • Deine Bedürfnisse, Gedanken, Gefühle und Wünsche von denen anderer zu trennen und zu erkennen, dass sich deine Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche von denen anderer unterscheiden.

  • Dich ermächtigt fühlen, gesunde Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für dich selbst zu übernehmen.


Ungesunde Grenzen sind gekennzeichnet durch

  • Zu früh zu viel von dir zu geben oder zu teilen oder, am anderen Ende des Spektrums, dich zu verschließen und deine Bedürfnisse und Wünsche nicht zu äußern.

  • Dich für das Glück anderer verantwortlich fühlen.

  • Die Unfähigkeit "Nein" zu sagen, aus Angst vor Ablehnung oder davor, verlassen zu werden.

  • Ein geringes Gefühl für deine eigene Identität. Du machst dein Selbstwertgefühl davon abhängig, wie dich andere behandeln.

  • Deine eigene Kraft abgeben. Du lässt zu, dass andere Entscheidungen für dich treffen; folglich fühlst du dich machtlos und hilflos und übernimmst keine Verantwortung für dein eigenes Leben.


Energetische Abgrenzung

Unsere Aura ist das energetische Feld, dass sich außerhalb unseres physischen Körpers befindet. Es kann unterschiedlich groß sein und unterschiedliche Farben annehmen.


Vor allem für Reiki-Praktizierende (aber auch für jeden nicht Reiki-Praktizierenden) ist es wichtig, nicht nur physische und emotionale Grenzen zu setzen, indem wir lernen, Nein zu sagen, sondern auch sicherzustellen, dass wir energetisch von dem abgegrenzt sind, was uns nicht gut tut.


Hierfür ist es sehr wirksam, wenn wir uns regelmäßig darum bemühen, eine stabile Aura zu haben.


Im Folgenden findest du Möglichkeiten und Techniken, die dir dabei helfen können, dich energetisch abzugrenzen und bei dir selbst zu bleiben.


Die weiße Blase

Ein beliebtes und effektives energetisches Schutzschild, ist die Visualisierung einer Blase aus weißem Licht um dich herum. Stelle dir vor, dass sich diese Lichtblase etwa zehn Zentimeter über deinem Kopf und um deinen Körper herum erstreckt. Um diese Vorstellung zu verstärken, stelle dir vor, dass jemand auf dich zurennt und an der Blase abprallt. Du kannst die Blase auch mit der Hand zeichnen und durch sie hindurchgehen. Die weiße Blase ist eine wunderbare Möglichkeit, Negativität von dir abprallen zu lassen und nicht an dich heranzulassen.


Die Tornado-Technik

Probiere die Tornado-Technik aus, wenn du dich in der Nähe von negativen Menschen und „Energievampiren“ aufhalten wirst. Bevor du dich in eine herausfordernde Situation begibst, stelle dir ein wirbelndes weißes Licht vor, das um deine Füße herum beginnt. Stelle dir vor, wie es 12 Mal im Uhrzeigersinn um deinen Körper herumwirbelt, bis die wirbelnde Energie bis über deinen Kopf reicht. Fahre fort, diesen Tornado um deine Aura zu wirbeln. Jede chaotische Negativität, die in deine Richtung geschickt wird, wird von deinem eigenen Tornado aufgefangen und aufgelöst. Visualisiere, wie sich dein Tornado-Schild ausbreitet, bis du mindestens einen Meter weit in alle Richtungen um dich herum geschützt bist.



Weitere Tipps für dich:

  • Wenn du feststellst, dass du eine Grenze setzen musst, tue dies klar, ruhig, entschieden, respektvoll und mit so wenigen Worten wie möglich.Rechtfertige dich nicht, werde nicht wütend und entschuldige dich nicht für die Grenze, die du setzt.


  • Du bist nicht dafür verantwortlich, wie die andere Person auf deine Grenze reagiert. Du bist nur dafür verantwortlich, deine Grenze auf respektvolle Art und Weise zu kommunizieren und dir selbst treu zu bleiben.


  • Manche Menschen, insbesondere die, die daran gewöhnt sind, dass du keine klaren Grenzen hast, können versuchen, deine Grenzen zu testen und eventuell nicht zu achten. Rechne damit, aber bleibe standhaft.


  • Denke daran, dass dein Verhalten mit deinen Grenzen übereinstimmen muss. Wenn du deine Grenzen zu sehr erklärst, rechtfertigst oder dich für sie entschuldigst, sendest du gemischte Botschaften.


  • Anfangs wirst du dich eventuell egoistisch oder sogar schuldig fühlen, wenn du eine Grenze setzt. Tue es trotzdem und erinnere dich daran, dass du ein Recht auf gesunde Selbstachtung hast.


  • Deine Grenzen klar zu kommunizieren, erfordert Übung und Entschlossenheit. Lasse dich nicht durch Angst oder Schuldgefühle davon abhalten, dich um dich selbst zu kümmern und auf dich selbst zu achten.



Höre immer auf dich selbst, auf deinen Körper, deine Gefühle, und natürlich deine Intuition!

Zu lernen, gesunde Grenzen zu setzen, braucht Zeit. Es ist ein Prozess.



3 Schritte für das Setzten klarer und gesunder Grenzen:


1. Bewusstsein entwickeln

Nimm dir einen Moment lang Zeit und denke an 3 Situationen, in denen deine Grenzen überschritten wurden. Schreibe diese Situationen auf.


  • Was sind die Gemeinsamkeiten, die diese Situationen haben?

  • Was waren jeweils die Gründe, warum deine Grenzen überschritten wurden? Was ging in dir vor?


2. Üben, Grenzen zu setzten

Wenn du dir jetzt die 3 Situationen erneut durchliest, wie kannst du in Zukunft anders reagieren, sollte sich eine ähnliche Situation präsentieren? Wann ist ein guter Zeitpunkt, deine Grenze klar zu kommunizieren? Wie kannst du dies tun?



3. Dein Warum

Warum möchtest du gesünderer und klarere Grenzen setzen? Liste deine persönlichen Gründe hierfür auf. Wenn du in einer Situation bist, die das Setzen von Grenzen erfordert, kannst du dich nun an dein "Warum" erinnern.



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