Perfektionismus verstehen und loslassen
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Perfektionismus verstehen und loslassen


Perfektionismus: der innere Drang, keine Fehler zu machen, Erwartungen zu übertreffen und immer alles „im Griff“ zu haben.


Perfektionismus hat seine Wurzeln oft in einem geringen Selbstwertgefühl, was zu Angst vor Ablehnung, people-pleasing, und der Suche nach externer Bestätigung führen kann.



Brené Brown beschreibt in ihrem Buch: „Verletzlichkeit macht stark“


„Perfektionismus ist eine Abwehrstrategie. Es ist der Glaube, dass wir, wenn wir etwas perfekt machen oder perfekt aussehen, den mit Verurteilung und Scham einhergehenden Schmerz verringern oder vermeiden zu können.“



PERFEKTIONISTEN NEIGEN HÄUFIG ZU FOLGENDEN DENKMUSTERN:

  1. Schwarz-Weis Denken: „Es ist nur gut genug, wenn es perfekt ist“. „Ich gebe 100 %, um 100 % zu erreichen, und weniger ist bereits mangelhaft.“

  2. Katastrophisieren: „Bereits ein kleiner Fehler vor anderen ist der Beweis dafür, dass ich nicht gut genug/schlau genug bin.“


Perfektionismus ist ein Zeichen dafür, dass wir von außen nach innen leben und nicht von innen nach außen. Das heißt:

  • Äußeres Feedback ist wichtiger als inneres Feedback, weil im Inneren keine Akzeptanz und Liebe für uns selbst vorhanden ist.

  • Die Bedürfnisse und Werte anderer Menschen sind wichtiger als die eigenen Bedürfnisse und Werte

  • Sich selbst gut zu fühlen, muss „verdient“ werden und hängt von Leistungen, positivem Feedback, sozialem Status etc. ab.


Wenn du dich selbst nicht akzeptierst und liebst so wie du bist, kann es gut sein, dass du ein idealisiertes Selbstbild erschaffst ("so müsste ich sein") und dann alles dafür tust, diesem idealisierten Selbstbild zu entsprechen:


„Ich bin erfolgreich“,

„Ich bin immer nett und freundlich“,

„Ich bin immer stark“, usw.


Dieses idealisierte Selbstbild ist das Ergebnis davon, dass wir nicht wirklich wissen, wer wir sind, nicht wirklich akzeptieren, wer wir sind, und uns unseres Wertes nicht bewusst sind.


Mit diesem idealisierten Selbstbild können wir nun ein Perfektionist werden und versuchen, anderen zu beweisen, dass wir „erfolgreich“, „immer nett“, „immer stark“, usw. sind.


Und wenn wir dann auch noch dieses positive Feedback (und die Bestätigung) von anderen erhalten, können wir jetzt endlich zufrieden mit uns selbst sein...


ABER, was ist, wenn es kein „positives Feedback“ gibt, wenn es keine externe Bestätigung, kein Kompliment, keinen Erfolg gibt, oder wir auf dem Weg dorthin ausbrennen?


Dann kommt die Frustration gefolgt von negativen Selbstgesprächen, vielleicht sogar selbst sabotierendem Verhalten, weil: „Ich bin einfach nie gut genug“ und „Ich kann es anderen nie recht machen“...



Zusätzlich ist Perfektionismus auch ein häufiger Grund, um nicht ins „Tun“ zu kommen, Dinge „aufzuschieben“ oder einfach zu ignorieren.



Die Angst, etwas nicht perfekt oder zumindest gut genug zu machen, kann dazu führen, dass wir gar nicht erst anfangen.


Die Angst vor Ablehnung kann so stark sein, dass Träume nicht gelebt und Erfahrungen nicht gemacht werden und unser wahres und authentisches Selbst verborgen bleibt.





Um Perfektionismus abzulegen, ist es also wichtig, dass du an den Kern der Sache kommst:



Der Kern von Perfektionismus ist Liebe!

Geliebt werden wollen

Sich geliebt fühlen wollen

denn es ist nicht genug SELBSTLIEBE und SELBSTACHTUNG vorhanden.



MEINE EIGENE GESCHICHTE:


Für viele Jahre war ich ein Bilderbuch-Perfektionist. Angetrieben und motiviert von äußerem Erfolg, Zensuren, Anerkennung und Bestätigung. Für mich kam die Kehrtwendung in Form von Krankheit. Mein Körper hat mir sprichwörtlich gesagt: „STOPP“. Als ich den Mut gefunden hatte, mich ehrlich zu hinterfragen, warum mir diese äußere Anerkennung so wichtig ist, wichtiger als meine eigene Gesundheit, konnte ich beginnen, meine Geschichte umzuschreiben: Von INNEN nach AUßEN zu leben, statt von AUßEN nach INNEN.


Ich habe an meinen limitierenden Glaubenssätzen gearbeitet, damit begonnen nach innen zu schauen, um mich selbst besser zu verstehen und mich zunächst selbst kennenzulernen.


Schritt für Schritt, Babyschritte, manchmal 3 Schritte vorwärts und 4 rückwärts, aber das ist okay.



PERFEKTIONISMUS LOSLASSEN:


Schritt 1: Verstehe deinen Perfektionismus


Fragen, die du dir stellen kannst, wenn du ein Perfektionist bist:

  1. Was ist mein Glaubenssatz, der zu meinem Perfektionismus führt?

  2. In welchen Situationen versuche ich, perfekt zu sein, in welchen nicht?

  3. Wann in meinem Leben hat „nicht perfekt sein“ zu Schmerz und Scham geführt und was brauche ich, um diesen Schmerz und diese Scham zu heilen?

  4. Wie wird mein Leben aussehen, wenn ich für den Rest meines Lebens weiterhin ein Perfektionist bin? Wie werde ich mich fühlen?

  5. Wie wird mein Leben aussehen, wenn ich aufhöre, ein Perfektionist zu sein? Wie werde ich mich fühlen?


Schritt 2: Realitäts-Check

  • Sind meine Erwartungen realistisch?

  • Ist es wahr, dass ich nur „geliebt“ werde, wenn ich perfekt bin?

  • Muss ich wirklich von jedem gemocht werden?

  • Ist äußere Anerkennung wirklich wichtiger, als meine Anerkennung für mich selbst?

  • Verbringen andere Menschen wirklich Zeit damit, über mich und meine „Erfolge“ nachzudenken?


Schritt 3: Innere Arbeit

  • Arbeite an deinem Selbstwertgefühl

  • Vergib dir für vergangene „Fehler“ und verstehe, dass du dein Bestes gegeben hast. Das ist alles, was du von dir erwarten kannst.

  • Übe dich in Selbstmitgefühl



HIER EIN PAAR HILFREICHE AFFIRMATIONEN FÜR DICH:

  • Ich muss nicht perfekt sein, damit man mich mag/akzeptiert/liebt

  • Mein Wert basiert nicht auf meinem Erfolg

  • Ich genieße die Reise und nicht nur das Ergebnis

  • Um Hilfe zu bitten, zeugt von Stärke und Mut

  • Ich bin unvollkommen und bin trotzdem gut genug

  • Ich akzeptiere mich so, wie ich bin

  • Ich akzeptiere andere so, wie sie sind

  • Es ist okay, nein zu sagen und Grenzen zu setzen

  • Beziehungen brauchen authentische Verbindung, nicht Perfektion

  • Meine Gesundheit ist wichtiger als meine Leistung/Erfolge



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Herzlichst,


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